Giustiniano Particiaco

Einflussbereich des Byzantinischen Reiches und Venedigs um 840

Giustiniano Particiaco (in den zeitnahen Quellen Iustinianus, später auch Çustinian), in der frühen Neuzeit auch Partecipazio oder Participazio († 829) war nach der historiographischen Tradition Venedigs, wie die dortige, staatlich gesteuerte Geschichtsschreibung genannt wurde, der 11. Doge. Er regierte zunächst als Mitherrscher seines Vaters Agnellus, dann von 827 bis 829 allein.

Spätestens mit Beginn der Dogate der Particiaco-Familie dehnten sich Venedigs Handelsbeziehungen in das östliche Mittelmeer bis nach Griechenland, Sizilien und Ägypten aus. Die Gebeine des heiligen Markus wurden von Alexandria nach Venedig überführt und der Doge beschloss den Bau einer Palastkapelle zur Aufnahme der Reliquien, aus der der Markusdom hervorging.[1] Damit dokumentierte Venedig seine Unabhängigkeit gegenüber karolingischen und päpstlichen Ansprüchen, eine Haltung, die nach dem Tod des Dogen, nämlich durch seinen Bruder und Nachfolger Iohannes, ebenso deutlich demonstriert wurde. Der Sohn Iustinians, Agnellus (II.), herrschte als Mitdoge zu Lebzeiten seines Großvaters Agnellus (I.) und seines Vaters, starb jedoch vor seinem Vater in Konstantinopel.

Seine Ehefrau Felicitas wurde in seinem Testament, einem der wichtigsten Dokumente zur frühmittelalterlichen Wirtschaftsgeschichte Venedigs, nicht nur als Nachlassverwalterin und Erbin eingesetzt, sondern sie sollte auch für eine geeignete Stätte für die Reliquien des hl. Markus Sorge tragen.

  1. Volker Herzner: Die Baugeschichte von San Marco und der Aufstieg Venedigs zur Großmacht, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte 38 (1985) 1–58, hier: S. 1 f. (Digitalisat).

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